Astronomie
Beobachtungstipps im September
Die Gasplaneten Jupiter und Saturn dominiert nach wie vor die Nacht, doch auch die andren Planeten zeigen sich – nur einer macht sich rar.
Viel los bei den Planeten: Merkur zeigt sich am Morgenhimmel, wo sich Venus gleichzeitig zum beachtlichen Morgenstern entwickelt. Jupiter, Saturn und Uranus sind fast die gesamte Nacht zu sehen, genau wie Neptun, der seine Opposition erreicht. Nur Mars macht sich rar.
Thema des Monats: Kometen und ihre Entdecker
Auf Reisen um die Galaxis: Der Kugelsternhaufen Messier 30
Der Kugelsternhaufen Messier 30 im Sternbild Steinbock erreicht Mitte September seine größte Höhe über dem Horizont und lässt sich mit dem Fernglas gut beobachten.
Schwarzes Loch beim Intervallfasten beobachtet
Wenn ein Stern einem Schwarzen Loch zu nahe kommt, wird er meist auf einen Schlag in Stücke gerissen. Nun haben Fachleute ein Objekt beobachtet, das 25 Tage Futterpause macht.
Forscherwelt erzürnt, weil Paläoanthropologe Fossilien ins All schießt
Der Entdecker des Homo naledi, Lee Berger, sorgt für Publicity auf die besondere Art: Er schickte Knochen von Vor- und Urmenschen ins All. Die Forschergemeinde ist außer sich.
Der älteste Einstein-Ring im Blick des JWST
Das James-Webb-Teleskop hat die Nahinfrarotkamera NIRCam auf eine Galaxie gerichtet, die als gelinster Ring erscheint.
DOPPELBLICK AUF DAS MAGNETFELD DER SONNE
Stärker im Team: Aus Messdaten von Solar Orbiter und SDO hat ein Forscherteam das Magnetfeld an der Sonnenoberfläche erstmals eindeutig bestimmt.
Siehe auch astronews.com
Internationales Team untersuchte Planetenentstehung auf Parabelflügen
Parabelflüge sind eine vergleichsweise günstige Möglichkeit, Experimente in Schwerelosigkeit durchzuführen und dienen auch der Vorbereitung von Versuchen auf der Internationalen Raumstation ISS. In der vergangenen Woche fand die 41. Parabelflugkampagne des DLR statt – diesmal sogar mit Beteiligung von Forschenden aus Japan.
APod: Astronomy Picture of the Day
Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite “Astronomy Picture of the Day” (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht. <– Beitrag in Englisch –>
James Webb beobachtet Gasströme eines jungen Protosterns
Das Weltraumteleskop James Webb hat ein spektakuläres Bild eines sogenannten Herbig-Haro-Objekts aufgenommen. HH 211 entsteht durch einen Gasstrom von einem gerade geborenen Stern, der sich mit Überschallgeschwindigkeit durch den interstellaren Raum bewegt. Diese jüngsten und zugleich nächstgelegenen Gasströme eines Protosterns sind ein ideales Ziel für James Webb.
Project 8 zur Messung der Neutrinomasse erreicht Meilensteine
Neutrinos sind allgegenwärtige Elementarteilchen, die nur sehr schwach mit normaler Materie wechselwirken und über die sich daher nur schwer etwas herausfinden lässt. Die internationale Project-8-Kollaboration ist mit ihrem neuen Experiment zur Bestimmung der Neutrinomasse nun einen entscheidenden Schritt vorangekommen.
NASA’s Webb findet Kohlenstoffquelle auf der Oberfläche des Jupitermondes Europa
Der Jupitermond Europa ist eine der wenigen Welten in unserem Sonnensystem, auf denen möglicherweise lebensfreundliche Bedingungen herrschen könnten. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass unter seiner Wassereiskruste ein salziger Ozean aus flüssigem Wasser mit einem felsigen Meeresboden liegt. Die Planetenforscher wussten jedoch nicht, ob dieser Ozean die für das Leben erforderlichen Chemikalien, insbesondere Kohlenstoff, enthält.
Astronomen haben mit Hilfe von Daten des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA Kohlendioxid in einer bestimmten Region auf der eisigen Oberfläche von Europa nachgewiesen. Die Analyse zeigt, dass dieser Kohlenstoff wahrscheinlich aus dem unterirdischen Ozean stammt und nicht von Meteoriten oder anderen externen Quellen geliefert wurde. Außerdem wurde er in einem geologisch jungen Zeitraum abgelagert. Diese Entdeckung hat wichtige Auswirkungen auf die mögliche Bewohnbarkeit des Ozeans von Europa. <– Beitrag in Englisch –>
DATEN ZEIGEN, DASS DUNKLE MATERIEKLUMPEN ZWISCHEN GALAXIEN SCHWEBEN
Astronomen haben im Raum zwischen den Galaxien des fernen Universums 30.000 Lichtjahre weite Klumpen von dunkler Materie gefunden. <– Beitrag in Englisch –>
GALAXIEN UMREISSEN EINE 1 MILLIARDE LICHTJAHRE BREITE BLASE IM WELTRAUM
Eine neu entdeckte kosmische Anordnung von Galaxien stellt grundlegende Vorstellungen über die Natur unseres Universums in Frage. <– Beitrag in Englisch –>
Neue Schwerkraftanalyse des Mars verbessert das Verständnis eines möglichen alten Ozeans
Der erste Einsatz einer neuartigen Methode zur Analyse der Schwerkraft des Mars stützt die Vorstellung, dass der Planet einst einen ausgedehnten nördlichen Ozean besaß. Dabei definiert die Methode den Umfang dessen, was Wissenschaftler als nördlichen Paläo-Ozean des Mars bezeichnen, genauer. Die Arbeit wurde im Juli in der Zeitschrift Icarus veröffentlicht, die der Abteilung für Planetenwissenschaften der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft angegliedert ist. <– Beitrag in Englisch –>
Raumfahrt
Polargewächshaus wird Teil des Trainings für Mondmission
Das Antarktis-Gewächshaus EDEN ISS ist zurück in Bremen – nach fünf Jahren auf dem siebten Kontinent in Eis, Kälte und Polarnacht. Es hat gezeigt, wie auch unter extremen Bedingungen frisches Gemüse angebaut werden kann. Nun sollen die Erkenntnisse für künftige Missionen zum Mond genutzt werden: Aus EDEN ISS wird dazu nach einem Umbau EDEN LUNA.
Wann landet die Asteroidenproben-Rückkehrkapsel OSIRIS-REx der NASA am 24. September?
Jede Sekunde des Abstiegs der Kapsel wurde in Erwartung der ersten Asteroidenproben-Rückführungsmission der NASA berechnet.
Sieben Jahre sind seit dem Start der NASA-Mission OSIRIS-REx vergangen, die Proben des Asteroiden Bennu sammeln und zurückbringen soll, und das lange Warten auf die Rückkehr der Raumsonde hat nun fast ein Ende. <– Beitrag in Englisch –>
Aus den Sektionen und Fachgruppen
22. September: La nuit est belle
La nuit est belle ! revient le vendredi 22 septembre 2023 pour une 4ème édition centrée sur l’Humain…
La nuit est belle ! extinction lumineuse du Grand Genève sera consacrée en 2023 à « l’Humain, la nuit » autour de 2 grands sujets : la sécurité des usagers la nuit : « voir et être vu » et la santé : à travers la notion de chronobiologie.
L’heure est à l’appel à extinction de l’éclairage public auprès des 209 communes du Grand Genève.
25. September: Zoom-Meeting der Fachgruppe Astrofotografie
Die Mitglieder der Fachgruppe Astrofotografie treffen sich ungefähr alle zwei Monate in einer Videokonferenz. Wir verwenden dazu die Applikation “Zoom”. Zur Teilnahme am Meeting werden Zugangsdaten benötigt. Bitte kontaktiere dafür mind. 5 Tage vorher:
Die Termine liegen zeitlich absichtlich um die Vollmond-Phase, damit die Fotografen die mondlosen Nächte für das Fotografieren nutzen können.
27. September: Kosmischer Staub in unserem Hinterhof
Veranstalter: Astronomische Vereinigung Aarau
Ort: Restaurant Schützen, Aarau ab 20 Uhr
Vortrag von Dr. Veerle Sterken, Institut für Teilchen- und Astrophysik, ETH Zürich
Dr. Veerle Sterken erzählt die faszinierende Geschichte von interstellarem und interplanetarem Staub im Sonnensystem sowie dessen Ursprung und Dynamik: Was erzählt uns der Staub über unser Sonnensystem? Wie kann man Staub detektieren und erforschen? Wie sind Staub- und Heliosphärenforschung einzigartig miteinander verbunden? Einige Beispiele von existierenden und zukünftigen Missionen mit Staubdetektoren werden besprochen. Schliesslich wird dargelegt, wie eine “Interstellar Probe Mission” für die Erkundung unserer unmittelbaren interstellaren Nachbarschaft optimal aussehen würde, und wie man sogar das Lunar Gateway zur Erforschung der äusseren Grenzen unseres Sonnensystems nutzen könnte.
Die Veranstaltung ist für alle Besucher offen und kostenlos.
Von den Schweizer Universitäten
Die ETH hat das Original-Fernrohr der Sternwarte zurückgeholt
Mit der Rückführung des Original-Fernrohrs aus dem Gründungsjahr der Sternwarte 1864 geht die ETH einen weiteren Schritt, ihr baukulturelles und wissenschaftliches Erbe zu sammeln, dokumentieren und schützen.
ETHZ: Die Stärke der schwächsten Naturkraft
Die Schwerkraft hält die Erde in ihrer Umlaufbahn und uns auf dem Boden. Aus dem All bestimmen Satelliten die Beschleunigung infolge der Gravitationskraft der Erde.
EPFL: Sie möchte die Physik komplettieren
Der Schweizer Wissenschaftspreis Latsis geht 2023 an Lesya Shchutska, Physikprofessorin an der EPFL. Ihre Forschung ebnet den Weg zur Entdeckung von fehlenden Teilchen.
Globi an der Uni Bern
Im neusten Band in der Reihe «Globi Wissen» besucht der wissbegierige, blaue Vogel die Universität Bern: er hat sich als Astronaut bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA beworben und will, bevor das offizielle Training beginnt, alles über Weltraumforschung erfahren. Für aufmerksame Leserinnen und Leser des Artikels gibt es Globi-Bücher zu gewinnen.