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Historische Persische Metallische Modelle des Kosmos – Bevor sich Wissenschaft, Kunst und Aberglaube getrennt haben

12. April / 11:30 - 12:15

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Referent: Dr. Markus Speidel (Fachgruppe Astronomie-Geschichte)

Mehr als drei Jahrtausende hinweg kann man in der persischen und iranischen Kunst die Entwicklung von Vorstellungen über die Struktur des Kosmos erkennen. Einen künstlerischen, astronomischen und astrologischen Höhepunkt erreichen dazu die mit Silber eingelegten Messing-Geräte des 12. Jahrhunderts in der Provinz Khorasan. Solche Geräte, eigentliche metallische Modelle des Weltganzen, werden im Vortrag vorgestellt. Mehrere Beispiele dazu werden zum Anfassen vorgezeigt. Der Zuhörer erkennt neben den sieben klassischen Planeten auch die zwei unsichtbaren Planeten des Drachens al-Tinnin, die der moderne Astronom caput draconis und cauda draconis nennt. Die halbkugelförmigen Zinn-Bronze Schalen der Ghaznaviden des 10.-11. Jahrhunderts stellen anfassbare Himmelsgewölbe dar und sind Vorläufer der Khorasan- Messing- Weltmodelle. Zu den Darstellungen des Weltganzen gehört auch die Abbildung und Einordnung der 28 Mondhäuser, die in Asien weit bekannter sind als in Europa. Die zwölf Tierkreiszeichen der Ekliptik und die restlichen sechsunddreissig Sternbilder des Ptolemaios finden sich auf nahezu allen metallischen persischen Weltmodellen. Bis ins 19. Jahrhundert zeigen die metallischen Weltmodelle im ganzen Nahen Osten eine enge Verknüpfung der Astronomie, der Astrologie, der Kaiserlichen Herrlichkeit und deshalb auch des Magischen.

Hinweis: Findet im Rahmen der SAG-SAS Delegiertenversammlung statt.

Veranstaltungsort

Kantonsschule Zürcher Unterland
Kantonsschulstrasse 23
Bülach, Bülach 8180 Switzerland
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